Karin Lühr Autorin und Schriftstellerin aus Bad Harzburg


Karin Lühr
Autorin
Am Mühlenbach 5
38667 Bad Harzburg

Mail: info@karin-luehr.de
Telefon: 05322 559414
Web: www.karin-luehr.de

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Texte von Karin Lühr Autorin und Schriftstellerin aus Bad Harzburg

Aktueller Newsletter | April 2024

#Abkürzungen (2.Teil)

Das Denken zieht weiterhin Kreise um das, was ich mir vorgenommen hatte. „Mein kleines Buchprojekt konkretisiert sich allmählich – zwar später als geplant, aber manches wächst eben langsamer …“: So (in etwa) hörte sich der letzte Gedanke an, aber blitzschnell wird er abgelöst und übertönt vom nächsten: „Welch peinlicher Zuspruch in eigener Angelegenheit …“

Aha: Umgehend taucht er wieder auf, versucht die Verbindung zu reaktivieren: Mein innerer Kritiker startet einen Chat … 

Im Rescue-Kit liegt die Notfall-Karte, und darauf steht: „Logge dich gar nicht ein, wenn er dich überfallsartig anfunkt: Durch Nichtbeachtung verliert er sein Spiel.“ 

Gelassen atme ich aus und Dankbarkeit erfüllt mich: „DANKE für diese Abkürzung!“ Das Wissen ist da: Sie erspart mir hier und jetzt schier unermessliche Reisestrapazen. 

Das Aufschreiben der Gedanken setze ich fort - ohne jedoch die Anführungszeichen der wörtlichen Rede für das zu bemühen, was in meiner Denkwelt passiert (oder mich via Internet schlauzumachen, wie das korrekt zu handhaben sei). Ich verzichte darauf, die Regeln für den Gebrauch des Konjunktivs aufzurufen, weil mich beim letzten Verb eine grammatikalische Unsicherheit beunruhigte, sondern tippe flüssig auf der Tastatur. Auf dem Bildschirm kann ich dem Entstehen meines Textes zuschauen - mein April-Newsletter ist unmittelbar nach der März-Ausgabe am Entstehen:

Noch habe ich kein Icon für „Abkürzung“. Ein solches zu verwenden, könnte praktisch sein für den Text (ein Zeichen als Abkürzung). Diese synonyme A-B-K-Variante rechne ich nicht mit ein, aber dafür die nächste; sie zählt: Ich werde jemanden fragen, ob ihm ein schönes Zeichen einfällt. Fragen und Um-Hilfe-Bitten sind echte Power-Abkürzungen (sie sparen die Kraft des Einzelkämpfertums im Windmühlenflügelland).

Das begonnene Büchlein soll ein ‚Abkürzungsführer‘ in der Brevier-Form eines eigenen (d. h. zuerst einmal für mich selber verfassten) Arbeitsbuches werden. 

Auf diese Weise – ganz bewusst – vermeide ich einen Rolleneinstieg als Lehrerin oder Begleiterin, womit ich mich bestimmt nicht wohlfühlen würde. Die Absicht, einen ‚Ratgeber‘-Text für andere zu verfassen, habe ich nicht, denn ich bin selber noch mitten im Prozess … 

Somit will ich lediglich auf das hinweisen, was ich schon entdeckt und ausprobiert bzw. angewandt, worüber ich selber reflektiert oder was ich mir vielleicht auch ausgedacht habe. Wofür ich dankbar bin, aus welchen Quellen ich täglich schöpfe, welche der eigenen (Lebens-)Erfahrungen ich in diesem Kontext für mitteilenswert halte. Auf diese Weise möchte ich zu dem, was mir Schwierigkeiten bereitet hat (oder noch macht), was mir geholfen hat (bzw. weiterhin hilft), einfach ein paar sprachliche ‚Fährten‘ legen … 

Statt ‚Abkürzungsführer‘ käme vielleicht auch der Begriff ‚Pfadfinderbuch‘ in Frage: Letzterer würde die Bedeutung des Improvisierens stärker betonen.

Mit dem, was ich zum Ausdruck bringe, kann der ggf. davon angesprochene Leser individuell weiterarbeiten. Er möge sich vor allem ermutigt fühlen. Letztlich sind wir alle (ohne Ausnahme!) Lebenskünstler – manchmal erfordert es nur ziemlich viel Geduld zu entdecken, dass die größte Begabung, die in uns hineingelegt wurde, das Talent zum GlücklichSEIN ist!

Mein Wunsch und Ziel: Dass sich zukünftige Leser - ausgehend von den sprachlichen ‚Skizzen‘ meiner angebotenen ‚Kreativvorlage‘ - inspiriert fühlen. Dass sie auf diese Weise ihren eigenen Nutzen daraus ziehen - im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Leerseiten/unbeschriebene Blätter im Buch verfolgen den Sinn, zum individuell angepassten Eigengebrauch zu animieren.

Stichwort Social Media: Unter dem Motto “Sharing is caring” fluten Datenströme im heimischen Wohnzimmer an - dem ‚W-Land‘ (wie jemand so schön sagte), den mittels W-LAN meistens 24/7 dafür empfangsbereit gehaltenen Räumlichkeiten.

Im digitalen Zeitalter kann das Anschauen eines geteilten Kurzvideos (zum Beispiel Tierkinder, die kuscheln oder herumtollen) die kleine Pause zum Entspannungsmoment werden lassen – und warum nicht, wenn es kein Haustier gibt. 

Unter fürsorglichem Aspekt werden gerne auch nützliche Tipps, Tricks und Kniffe weitergeleitet. Bislang gehörte ich zu den heimlichen Fans dieser kleinen Filmchen, z. B. aus Küche oder Werkstatt. Nun ist mein Moment des Coming-out: 

Ich liebe “Lifehacks“! 

Dieses Wort habe ich allerdings kürzlich erst nachschlagen müssen, weil ich es vorher noch nicht gehört hatte; es steht im Duden (Substantiv, maskulin). Beim Lesen der Begriffserklärung dachte ich sogleich an den Buchtitel „Geranien und Kaffeesatz“. Aufgrund der wohl nahezu ubiquitären Verbreitung dieses Ratgebers in der Generation meiner Mutter reichte ein Blick ins Bücherregal (ich wusste: das Buch hatte ich behalten!) und in die vom Verlag hinzugefügte Einleitung, um den echten Vorteil der Buchform, die Zusammenstellung von nützlichen Fingerzeigen in einem „Brevier“ deutlich zu erkennen. 

Sofort konnte ich das dort in wenigen Sätzen Geschilderte aus der eigenen Erfahrung heraus nachvollziehen: Die erhaltenen mündlichen Ratschläge, Anregungen und Hinweise aus dem Umfeld (unter Umständen nicht in ein Heft, sondern auf lose ‚fliegende‘ Zettel notiert), die begeistert oder entsetzt über Jahre hinweg ausgeschnittenen Zeitungsartikel oder herauskopierten Textabschnitte, die persönlichen Linksammlungen bzw. direkt im Browser gespeicherten Lesezeichen zum Thema (hier also: Kopfschmerz/Migräne): All das kann unter Umständen in entscheidenden Situationen, wo dringlich Bedarf an verlässlich Erprobtem besteht, leider außer Reichweite sein. Deshalb ein Büchlein – und dort findet sich immerwährende Gelegenheit, neue Infos in Zettelform einzulegen. 

Nebenbemerkung: Ich habe stets interessiert beobachtet, wie unterschiedlich Menschen mit ihren Büchern umgehen. Es gibt den Buchbesitzertypus, der tagelang unter dem versehentlich hineingeratenen Kaffeefleck leidet (wobei unglücklicherweise auf seine Beseitigungsversuche die bekannte Wortschöpfung „Verschlimmbessern“ exakt zutrifft), und jenen, der mittels bunter Schreibwerkzeuge aller Art die Seiten hemmungslos erobert. (Und irgendwo dazwischen sind wohl die Hardcore-Fans der Minenbleistifte zu verorten.)

Das Wort „Brevier“ leitet sich ab vom lateinischen Adjektiv „brevis“ = kurz. Ein Brevier ist folglich ein Kurztext im Pocket-Format, als handliche Kleinausgabe zum Mitnehmen auf den Weg konzipiert. 

Ein gedrucktes Büchlein bietet zwar nicht all die Möglichkeiten, die die Weiterentwickler des Smartphones zum ‚Lebensbegleiter‘ suggerieren; es ist keine App. Wenn es aber gleichzeitig Platz für eigene Notizen bietet, können die darin skizzenhaft festgehaltenen Lösungsansätze (siehe die o. g. Lifehacks) den Alltag wirksam erleichtern. Als bewährter ultimativ-haltgebender ‚Minifelsen‘ in der Manteltasche kommt das kleine Buch beim Auftreten von bestimmten, schon näher identifizierten und in der Regel wiederkehrenden Problemen bei Wind und Wetter zum Einsatz. 

Ein Taschenbuch behält auch im digitalen Zeitalter seinen Wert, und – wie gesagt - ich werde es von der Intention her zuallererst für mich selber schreiben: Es ist zunächst meine eigene Kreativitätsbaustelle und spiegelt meinen Prozess, bei dem sich nach und nach etwas herausschält. Dabei sind meine Sehnsucht nach größtmöglicher Einfachheit sowie mein Bedarf an Abkürzungen führend; für den Gebrauch des Arbeitsbuches sollten z. B. keinesfalls Tools erforderlich sein, die erst aufwendig angeschafft werden müssten. 

Mit der Ankündigung, keinen Ratgeber für von Kopfschmerz Betroffene schreiben zu wollen, schlage ich meine zweite Abkürzung ein und komme den garantiert auftauchenden Zweifeln hinsichtlich der Nützlichkeit für andere Menschen zuvor. Ich weiß, dass solche skeptischen Gedanken meine kostbare Zeit völlig unnütz binden, wenn ich ihnen länger nachgehe. Sie könnten mein Vorhaben weiter verzögern oder sogar blockieren. Kann nicht jeder komplett frei entscheiden, ob er mein Arbeitsbuch lesen will? Ja. Klar: Das wird er auch.

Wie im März-Newsletter schon erwähnt: In dem Maße, wo ich (sehr unsystematisch) zum Thema recherchierte, verfestigte sich mein Fazit, dass eigentlich im Sachbuchbereich schon alles ‚Einschlägige‘ in Fülle und Vielfalt vorhanden ist! Wenn das Notwendige schon gesagt und von jedem Suchenden zu finden ist, warum dann Redundanzen produzieren? Würde ich die eigenen Möglichkeiten nicht immens überschätzen mit der Annahme, meinem Leser einen echten Mehrwert bieten zu können? 

Eine Definition von „Kreativität“ hatte ich mir vor längerer Zeit einmal auf einen Merkzettel geschrieben: „Kognitiver Prozess, der etwas Originelles und Nutzbringendes erschafft“. 

Dieses ‚Geschehen‘ war (unbeabsichtigt) schon im Gange, denn ich hatte an einem bestimmten Punkt die Verantwortung für mein Gesundheitsproblem übernommen und suchte aktiv nach der passenden Lösung. Dabei machte ich zwei Entdeckungen:

Erstens, dass ich vorwiegend intuitiv ‚navigiere‘ und 

zweitens, dass ich stets auf ein ‚Zuviel‘ stoße, wenn ich nach dem Auslöser meiner Beschwerden forsche.

Tagebuch schreiben? ‚Gehoben‘ ausgedrückt: Dem war ich noch nie zugeneigt. ‚Slangmäßig‘ gesprochen: Nix zu wollen, is bei mir nich (am Funktionieren). 

Ein Kopfschmerztagebuch führen, so wie es von allen Experten empfohlen, erwartet oder vorausgesetzt wird? Diesen Rat konnte ich bisher noch nicht umsetzen. 

Und jetzt ein Arbeitsbuch (was ja durchaus ein tabellarisches ‚Kalendarium‘ beinhalten kann)? Ja, intuitiv JA! Ich bin fast schon im Flow. [ ;-)]

Meine erfahrungsgemäß effektivste Strategie zur Vermeidung von Ablenkungen, sobald das Denken mich wieder auf unnötige Umwege schicken will, 

meine individuelle Merkhilfe für die eine (Abkürzungs-)Möglichkeit, die bei mir ausnahmslos bei SOS funktioniert,

meine selbst formulierten Affirmationen von (gehörten oder gelesenen) Hinweisen, die in einer Krise für mich wertvoll (weil erwiesenermaßen wirksam) sind:

All diese an einem Ort - wenn möglich auch in gedruckter Form - zu versammeln, mitsamt der Möglichkeit (für jeden) handschriftlich weiter daran zu arbeiten, erscheint mir eine gute Idee, um das Projekt nach über zwei Jahren Vorbereitungszeit in dem Zeitraum zu vollenden, den es brauchen wird. Hier halte ich mich besser bedeckt: Keine schlussendlich unhaltbaren Datumsfantasien, denn ich will mich innerlich nicht zusätzlich unter Druck setzen. Unter einem gewissen chronischen Stressempfinden und einer Ängstlichkeit, es womöglich nicht zu schaffen, leide ich doch sowieso. Aber mit diesen beiden Newslettern habe ich mich so richtig ‚warmgelaufen‘ – und das auch noch mehr oder minder öffentlich … Also: Bitte sendet mir viele viele Segenswünsche, damit ich niemals aufgebe!

Zu meinem ursprünglichen Einfall, ein Buch über Migränekopfschmerzen zu schreiben, der ca. auf Neujahr 2022 datiert, gehörte folgendes Bild: 

Ich sah (oder: fand bildlich in mir) einen Innenhof, von dem viele Türen abgehen, und stellte mir vor, als ‚Guide‘ mit meinen Buchkapiteln einige davon zu öffnen. Dieses aber ohne eine ‚Ausstattung‘ der vom Leser begehbaren Räume, denn es war dort schon alles vorhanden! Es hingen auch Porträts in den Zimmern: Wenn ich Zitate im Kopf hatte, waren darauf die Urheber abgebildet. Diese erste (relativ verschwommene) Vision ließ ich - wie erläutert – wieder fallen.

Stattdessen kam ein Zitat des französischen Schriftstellers Christian Bobin sehr bildhaft bei mir an; eine Freundin hatte es ihrem Brief an mich beigelegt:

„Schreiben – das heißt, eine Tür auf eine unüberwindliche Mauer zu malen und diese dann zu öffnen.“

An dieser Stelle notiere ich die nächste Abkürzung: Nicht über die Mauer nachdenken. Einfach malen, losschreiben – so, als ob mir niemand dabei zuschaut. 

Am nächsten Morgen lese ich (mit dem gewonnenen Abstand) alles nochmal durch – und muss unwillkürlich lachen …

Nein, ich muss es nicht gleich löschen. Nur: Es ist nicht völlig auszuschließen, dass mein Projekt zusammenschrumpft; so fühlt sich das gerade an. 

Es kommt mir vor, als ob die Luft entweicht aus einem kleinen Luftballon, den ich noch mit dem Faden halte …

Vielleicht reicht dieser eine Satz: „Was er euch sagt, das tut.“1

 


1 Joh 2, 5


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